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wofür wir morgens aufstehen
wer wünscht sich nicht, geliebt zu werden, erwählt,
erkannt, gebraucht, geehrt, mit andern verbunden, für
ewig gesichert, sinngehalten?
immer suchen wir
ein gesicht
hinter dem schönen und schweren im leben, wenn
uns die schönheit der natur überwältigt, wenn wir
vor einem kunstwerk stehen oder uns fragen, ob eros,
freundschaft und feindesliebe zusammengehören und
tiefer zum geheimnis führen auf der wippe zwischen
abstand und nähe, selbst im credo, in taufformularen
und wo das wort „gott“ sonst noch fällt, wir können
nicht anders
das auge, für beziehung geschaffen,
sucht immer den blick, will alles
Barbara Dietz-Stilli
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